Fakultät Medien

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Regelfall

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Der Experimentalfilm "Regelfall" gefasst sich inhaltlich und visuell mit einem Teil des weiblichen Eisprung-Zyklus und dem Chaos an Reizüberflutung welches dieser mit sich bringt.

Die Idee für diesen Experimentalfilm entstand im März 2018 im Rahmen der Projektarbeiten. Ursprünglich wollten wir den Werdegang einer Frau von der Pubertät bis zum Erwachsenendasein darstellen in dem sie durch verschiedene, den jeweiligen Abschnitten angepasste Räum schreitet. Diese Idee hätte allerdings den Rahmen des Projektes gesprengt. Das meiste Interesse zog dann der Menstruationsraum auf sich und es blieb bei der Idee die Gefühlswelt einer Frau in allerdings nur einem Raum darzustellen.

Jeden Monat durchlebt die Frau einen Zyklus, wobei sich ihr Körper darauf vorbereitet schwanger zu werden. Nach dem Eisprung wird die Frau vom prämenstruellen Syndrom geplagt, was psychische Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und generelles Unwohlsein mit sich bringt. Aber auch körperliche Symptome wie Spannung in der Brust und Heißhungerattacken tragen dazu bei, dass die Frau in dieser Zeit von ihrem eigenen Körper fremdbestimmt wird.
Die unbefruchtete Eizelle wird mit der Gebärmutterschleimhaut abgelöst und und die Menstruation beginnt. Eine Zeit in der die Frau gezwungen ist mehrere Tage zu bluten, was nicht selten mit Schmerzen im Unterleib verbunden ist.
Nach der Menstruation beginnt der Zyklus von neuem.

Mit dem Experimentalfilm wollten wir einen wiederkehrende Ablauf darstellen,der den Eisprung-Zyklus einer Frau beschreibt. Deshalb beginnt der Film mit dem Symbol eines Hühnereis für das weibliche Ei und endet wieder mit dem Ei und der optischen Anfangsszene. Ein weißer Raum symbolisiert die Gebärmutter in welcher die Szenerie stattfindet und die immer wiede auftauchende rote Farbe steht für die anschwellenden Gebärmutterschleimhaut die gegen Ende der Menstruation abgestoßen wird und auch somit wird der Raum schließlich wieder weiß wird.

Für diesen Experimentalfilm hatten wir zwar eine Shotlist und Storyboard,vor allem  aber war es essentiell auf Situationen spontan reagieren zu können und Anpassungen vorzunehmen, wenn man das Bild doch noch verändern wollte. Das ist wohl der größte Unterschied zu einer szenischen Filmproduktion und funktioniert nur, wenn man Leute im Team hat, die Erfahrung am Set haben und flexibel sind. Das Studium bietet uns hier die Möglichkeit uns kreativ auszuleben und Dinge auszuprobieren, die eher unkonventionell sind. Durch übertriebene Szenerien auf der Bild- und Tonebene bleibt immer viel Raum für Interpretation. Gerade deshalb bieten sich vermeintliche “Tabuthemen” für solche Experimentalfilme an. Unser Film soll keinesfalls abschreckend wirken. Es ging darum ein Gefühl für die Unangenehmen aber auch auf absurde Weise komischen Seiten des weiblichen Zyklus darzustellen. Vielleicht weckt er auch beim männlichen Geschlecht das Bedürfnis sich zu informieren und ein Verständnis für das Verhalten einiger Frauen während ihrer Menstruation.

Abschließend bleibt zu sagen, dass uns das Projekt viel Spaß gemacht hat und für das ganze Team aufschlussreich und interessant war. Sowohl inhaltlich als auch technisch haben wir einiges dazu gelernt.

 

Projektteam:
Bonina Mußmann, Anja Pachutzki, Anja Haas, Vincent Padrutt, Robin Roeske

Projektbetreuung:
Prof. Dr. Götz Gruner