Die Stadt Pforzheim in Baden-Württemberg - früher für ihre Schmuck- und Uhrenindustrie weltweit bekannt - hat heute eine der höchsten Arbeitslosigkeit Quoten im Land.
Die Bevölkerung nimmt dabei die Sicherheitslage der Stadt als sehr schlecht wahr und viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher, obwohl die aktuelle Kriminalitätsstatistik dagegen spricht.
Denn Pforzheim ist hinter Heilbronn die zweit sicherste Stadt unter den neun kreisfreien Großstädten des Landes Baden-Württemberg.
Woran liegt es also, dass sich die Bevölkerung so unsicher fühlt.
Woher kommt das Gefühl der steigenden Kriminalität entgegen aller statistischen Werte? Welche Sorgen und Ängste bewegen die Pforzheimer Bevölkerung? Wir sind den Ursachen auf den Grund gegangen und haben Passanten in der Innenstadt angesprochen.
Die Bürger sind wütend und unzufrieden über die aktuelle Situation in Pforzheim.
Viele geben in ihren den Flüchtlingen die Schuld für die Kriminalität.
Wir möchten uns mit Flüchtlingen treffen und mit Ihnen ins Gespräch kommen.
Die 23 jährigen Ashwak und ihre Freundin treffen sich mit uns in einer Flüchtlingsunterkunft am Rande Pforzheims.
Ashwak flüchtete vor 2 Jahren vor dem Krieg in Syrien. Sie erzählt uns vom Alttag in der Flüchtlingsunterkunft und ihren Beweggründen warum sie ihre Heimat verlassen musste. Am Ende des Gesprächs stellt uns Ashwaks Freundin ihren Nachbarn vor, er wohnt direkt unter Ihr. Er hat der Armee im Irak gedient und wurde bei einem Bombenangriff am Fuß verletzt. Mehr Polizeipräsenz für mehr Sicherheit fordern nicht nur die Passanten sondern auch eine Petition der CDU, wir treffen uns mit einem abgeordnetem.
Die Zahl der Straftaten sind seit 2014 laut Polizei statistisch gesehen durchgehend rückläufig.
Die Bewohner fühlen sich unsicher uns haben Angst vor gewaltsamen Übergriffen, die Statistiken der Polizei zeigen einen Rückgang der Kriminalität auf.
Trotz 50% Wählerstimmen für die AFD haben wir uns dennoch eine AFD Hochburg etwas anderes vorgestellt, wir haben niemanden gefunden der offen vor der Kamera sagt dass er die AFD wählt.
Was wir jedoch oft gehört haben, dass die Menschen unzufrieden mit der aktuellen Politik der großen Parteien sind, vielleicht ist mehr Polizeipräsenz ein erster Schritt um den Bürgern mehr Sicherheit zu vermitteln.
Besonders das Gespräch mit Ashwak beschäftigte uns noch länger.
Wir wünschen Ashwak und ihrer Familie alles gute für die Zukunft. Wir hoffen dass ihr und den andere Flüchtlingen die Integration erleichtert wird, damit sie nicht mehr am Rande der Gesellschaft leben müssen…
Uns hat gerade die Situation in Pforzheim besonders interessiert, da wir nicht verstehen können wie eine Partei wie die AFD so viel Zuspruch bekommen kann. Außerdem wurde ein guter Freund von uns bei einem der Übergriffe in Pforzheim schwer verletzt.
Projektteam:
Florian Onderka, Joaquim Metz, Johannes Boger
Projektbetreuung:
Prof. Dr. Heiner Behring