Mithilfe einer objektbasierten 3D Audioanlage haben wir die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft in einer musikalischen Interpretation auf der Werkschau hörbar gemacht. APEIRON lässt das Gefühl entstehen, den Elementen hautnah ausgeliefert zu sein. Mit 16 Lautsprechern, die durch eine Kooperation von D&B zur Verfügung gestellt worden sind, bettet APEIRON den Besucher in eine Geräuschkulisse der besonderen Art. 3D-Audio macht es innerhalb des Klangfeldes für den Zuhörer möglich, Klangelemente fast schon wirklichkeitsgetreu räumlich zu verorten. Das System arbeitet objektbasiert, es werden also verschiedene Klänge durch Automationen in einem virtuellen Raum in einen einzigen Audio-Stream integriert. Hierbei kommen die Programme R1 und ArrayCalc von D&B zum Einsatz. Diese ermöglichen es, zusätzliche Metadaten über Endstufen zu übertragen. Durch dieses Zusammenspiel kann beispielsweise ein Vogelschwarm auditiv simuliert werden, der sich mitten durch den Raum von Baum zu Baum bewegt. Dies macht es für ein Setup dieser Art wichtig, genügend Lautsprecher einzubeziehen, um die Wirkung des Klangfeldes gewährleisten zu können. Foleys und Instrumente haben wir selbst aufgenommen und zum Teil eingespielt, zusätzlich haben wir in Sample-Bibliotheken, wie zum Beispiel Splice, nach passenden Sounds gesucht. Damit wir parallel am Projekt arbeiten konnten, wurde vorab für die Produktionsphase ein Konzept erarbeitet in dem die Vision und das Klangbild der verschiedenen Elemente festgehalten wurde. Die Bearbeitung und Erstellung der Sounds erfolgte je nach Teammitglied auf unterschiedlichen DAWs wie Logic Pro X, AbletonLive 11, FL Studio oder Pro Tools. Parallel zur Erstellung der Sounds haben wir uns mehrmals wöchentlich getroffen, um Stück für Stück das Arrangement zu gestalten, was schlussendlich durch die Elemente fließt.
APEIRON wurde abschließend auf der Werkschau 2022 präsentiert. Für die Werkschau haben wir uns dazu entschlossen, die Installation im Studio D002 aufzubauen, da das Studio eine perfekte Größe für diese Art der Soundinstallation bietet. Der optimale Hörbereich, der sogenannte „Sweet Spot“, erhielt so durch den größeren Raum eine ausreichende Ausdehnung für Publikumsbesuche. Das Ziel hierbei war es, eine gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre im Studio zu schaffen. Dazu haben wir Stühle, Sitzkissen, Teppiche, und ein Sofa in das Studio gebracht. Außerdem haben wir ein paar Pflanzen aufgestellt und gemütliches „Sunset“-Licht installiert. Wir haben uns dazu entschlossen, die 11 Minuten dauernde musikalische Interpretation in kompletter Dunkelheit abzuspielen, um die Immersivität des Hörerlebnis zu steigern. Dadurch konnten sich die Besucher unserer auditiven Performance völlig auf ihren Gehörsinn verlassen und bekamen ein von den Geräuschen bestimmtes Raumgefühl. Der Raum konnte sich ausdehnen, zusammenschrumpfen, aber auch verschiedene Zustandsformen wie Über- und Unterwasser annehmen. Weil uns die Möglichkeiten und Arbeit mit 3D-Audio sehr gefallen hat, planen wir auch in Zukunft Projekte dieser Art umzusetzen.

Projektteam:
Selina Illing, Marc Ullrich, Denise Häß, Lucas Gamrath

Projektbetreuung:
Prof. Markus Birkle