In der Regel müssen Patienten, die eine Psychotherapie benötigen, 20 Wochen warten um einen Therapieplatz zu bekommen. Für die meisten ist es ohnehin schon ein großer Schritt, sich überhaupt auf die Suche nach einem geeigneten Therapeuten zu machen. Die begrenzten Therapieplätze und die dadurch bedingten Absagen nehmen den Betroffenen meist den Mut, weiter nach Hilfe zu suchen. Zudem ist es äußerst schwer, bei einer Online-Suche herauszufinden, welche Therapeuten von der Krankenkasse akzeptiert sind. Denn wenn die Krankenkasse die Therapie nicht finanziert ist diese für viele schlicht unbezahlbar. Zusammenfassend gestaltet sich die erfolgreiche Suche nach einem Therapieplatz als äußerst anstrengend, kompliziert und wenig übersichtlich. Um dies zu vereinfachen entwickelte die Projektgruppe die Idee der Konzeptionierung einer App, die genau diese Suche vereinfachen und transparenter gestalten soll. Auch soll die Angst vor der Abweisung bei einem Telefonat mit einer entsprechenden Praxis genommen werden, da man durch die App schon vorher erkennen könnte, ob dieser Psychologe noch Kapazitäten frei hat.
Die Projektarbeit „Animo“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine Konzeption einer App als Hilfestellung für Personen mit psychischen Erkrankungen zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Vereinfachung der Suche nach einem Therapieplatz.
Zu Beginn des Projekts wurde eine Umfrage durchgeführt, die über die Nachfrage nach einer entsprechenden App, die Erfahrung mit der Suche nach Therapieplätzen, die möglichen Zusatzfunktionen einer solchen App sowie über das Thema allgemein Aufschluss geben sollte. Die Umfrage wurde mit Hilfe der Internetseite umfrageonline.de erstellt und durchgeführt. Sie wurde verteilt in verschiedenen Facebookgruppen sowie Whatsappgruppen und persönliche Kontakten. Durch die Auswertung dieser Umfrage kann eingesehen werden, wie die ideale App aussehen sollte.
Aus dieser Zielsetzung heraus können folgende Hypothesen abgeleitet werden, die im Rahmen dieser Projektarbeit beantwortet werden sollen:
- Nutzer/innen finden eine App zur Suche einer psychologischen Betreuung nützlich.
- Nutzer/innen würden über eine App oder Online einen Termin mit einem Psychologen/einer Psychologin vereinbaren.
- Nutzer/innen hatten bisher Probleme, einen Termin mit einem Psychologen/einer Psychologin zu vereinbaren.
- Die Wartezeiten auf einen freien Platz bei einem Psychologen/einer Psychologin sind zu lang.
- Psychologische Betreuung ist immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft.
Durch die Beantwortung dieser Hypothesen schaffte sich die Projektgruppe eine ideale Voraussetzung zur Erstellung eines Prototypen. Dieser Prototyp wurde mit der Hilfe des Programms Adobe XD umgesetzt. Das Projekt führte zu dem Ergebnis, dass eine solche App eine hohe Nachfrage bietet, man jedoch aufpassen muss, dass diese wirklich nur als Hilfestellung für Betroffene fungiert.
Projektteam:
Ansgar Peter, Kim Thuy Vy Vo, Julia Seibicke, Christian Gabele
Projektbetreuung:
Prof. Dr. Ute Rohbock