Zwei Tage lang konnten sie in Begleitung einer Professorin und Lehrkraft auf einer der international größten Fachmessen für Film-, Fernseh- und Rundfunkproduktion und Vertrieb die Neuheiten der Broadcasttechnik entdecken. Mehr als 1700 Austeller aus der ganzen Welt präsentierten auf 87 000 m² im Messezentrum RAI ihre Produkte. Dabei wurde deutlich, dass Broadcasting längst nicht mehr nur über klassische Wege erfolgt, sondern dass das Internet eine immer größere Rolle spielt. Neben großen Kameraherstellern wie Sony, Canon, ARRI oder Blackmagic waren daher auch Google, Facebook und Microsoft vertreten, neben Bildverarbeitungs- und Broadcasttechnik-Herstellern auch viele IT-Unternehmen.
Ein großer Schwerpunkt auf der Messe war das Thema "Künstliche Intelligenz". So waren verschiedene innovative Systeme in Aktion zu begutachten: Kamera-Operator, Bildmischer-Operator und Soundingenieur gehören demnach der Vergangenheit an. Die neuen Systeme steuern die Kameras und den Bildmischer autark. Auch der komplette Live-Schnitt erfolgt ganz ohne menschliches Zutun.
Ein weiter Schwerpunkt war die Signaldistribution per IP. Viele Hersteller priesen ihre "Video over IP"-Lösungen an. In Zukunft soll demnach die zentrale Kreuzschiene komplett durch IP-Netzwerke ersetzt werden. Wenn die Produktionsunternehmen in der Praxis auch noch zögern: Dies wird in Zukunft Standard werden. Viele Hersteller erklärten die zurückhaltende Einstellung der Produktionsunternehmen mit einem Fachkräftemangel: Es gebe momentan hauptsächlich nur Fachleute für Broadcast oder für IT. Es fehle Personal, das beide Bereiche beherrscht – eine Chance für M+I-Absolventen.
Blick nach Hollywood
In dem Vortrag "The VFX behind Marvel’s box office breaking Avengers: Endgame" von VFX-Supervisor Stuart Penn (Framestore, Los Angeles) erhielten die Studenten zudem einen Einblick in die aufwändige VFX-Produktion in Hollywood.
Und sehr zur Freude der Studierenden waren an den Ständen der Unternehmen neben Fachkräften sehr oft auch Mitarbeitende der jeweiligen Personalabteilungen anzutreffen, die die Studierenden aktiv ansprachen und so für ein Praxissemester oder eine Abschlussarbeit Kontakte knüpfen konnten.