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Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich "Muße" der Universität Freiburg

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Für die Ausstellung „Russland in Europa – Europa in Russland“ des Sonderforschungsbereichs “Muße” der Universität Freiburg wurde eine interaktive Anwendung entwickelt, die es Ausstellungsbesuchern ermöglich, die Reisen des russischen Autors Ivan Turgenev nachzuerleben

Screenshot der von MI-Absolvent Mark Kirn entwickelten Anwendung: Besucher der Ausstellung „Russland in Europa – Europa in Russland“ können so die Reisen des russischen Autors in der Mitte des 19. Jahrhunderts nacherleben.

Für den SFB 1015 "Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken" der Universität Freiburg entwickelte der MI-Absolvent Mark Kirn unter Leitung von Prof. Daniel Fetzner eine interaktive Anwendung, dank derer die Besucher der Ausstellung „Russland in Europa – Europa in Russland“ die Reisen des russischen Autors in der Mitte des 19. Jahrhunderts nacherleben können. Die mit der Game Engine Unity erstellte literarische Karte informiert in einer Zeit der intensiven Beschleunigung über über das mußevolle Reisen des Grenzgängers Turgenev zwischen 1818 bis 1883. Die Darstellung der Städte folgt dabei einer topologischen Ordnung, um den mentalen Entfernungen Ausdruck zu verleihen:
"Die oder der Reisende bewegt sich, abstrakt gesprochen, immer in einem »Raum«, der auf Reisen in zweierlei Hinsicht wahrgenommen wird: Indem das reisende Individuum physischen Raum konkret erfährt, kann es sich und die Welt körperlich und mental erfahren. Zwar hat das Reisen von jeher dem Geschäft, der Erforschung, der kolonisatorischen Expansion, der Migration und bestimmten sozialen Anlässen gedient, doch auch ein mußevolles Reisen, das Kontemplation, Regeneration, Bildung oder ästhetische Erfahrung ermöglicht, hat eine lange Tradition. Reisen enthebt Menschen ihres Alltags, bringt sie in 'andere' Umgebungen und führt sie in physische, mentale und kulturell-soziale Räume, die den Rahmen für alternative Wahrnehmungen, Gefühle und Praktiken bilden."
Barbara Korte aus dem SFB 1015 "Muße - Konzepte, Räume, Figuren."
Die Ausstellung ist ein Transferprojekt des Sonderforschungsbereichs und präsentiert ein neuartiges Konzept: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Dr. Elisabeth Cheauré übertrugen Erkenntnisse aus der Forschung auf die Gestaltung und wollen erproben, welche Rolle Muße im musealen Kontext spielen kann – vor allem bei hochbrisanten Themen, die Entwicklungen aus Politik und Gesellschaft betreffen und auf den ersten Blick nicht „mußevoll“ erscheinen.
Die <link http: turgenev.de page external link in new>Ausstellung ist vom 22. September 2018 bis 3.März 2019 im Stadtmuseum Baden-Baden zu sehen.