Zu Beginn brachte es Hochschulrektor Professor Dr. Winfried Lieber auf den Punkt: "Die shorts sind längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen." Das Filmfestival, das in diesem Jahr erstmals drei Tage lang im Offenburger FORUM-Kino stattgefunden hatte, sei ein fester Bestandteil des Medienbereichs an der Hochschule Offenburg, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Die Fakultät Medien und Informationswesen gibt es seit 1996. Nur konsequent sei die Ausweitung des Festivals auf mehrere Tage und die Fokussierung auf das Genre Dokumentation am Donnerstagabend: "Wenn ich all die Jahre Revue passieren lasse, ist auch für mich der Bereich Dokumentation etwas zu kurz gekommen."
"Black Fame" räumt drei Preise ab
Der Freitagabend stand schließlich wieder ganz im Zeichen der Kurzfilme, die gespannt von den Zuschauern in drei voll gefüllten Kinosälen verfolgt wurden. "Es ist klasse, wie sich unsere Medienfakultät entwickelt hat", lobte Professor Dr. Heiner Behring die Qualität der Filme, die von Jahr zu Jahr immer noch steige. Auch vom Einsatz der Studierenden zeigte sich Behring beeindruckt: "Unsere Studierenden helfen sich untereinander, da ist ein ganz toller Zusammenhalt bei den Produktionen erkennbar." Für Behring gab es von Moderator Kai Wißmann dann auch ein besonderes Lob: "Danke, Heiner, dass Du den Film nach Offenburg gebracht hast."
Zwölf beeindruckende Filme standen beim großen Finale am Freitagabend auf dem Programm (<link http: shorts-offenburg.de programm external-link-new-window external link in new>hier gibt es eine Übersicht), gleich dreifach räumte m.gp-Student Chris Sachs mit seinem Team und dem Film "Black Fame" ab. In 43 Minuten erzählt der Film die Geschichte des ehemaligen Sträflings Georg, der sich nach einer langjährigen Haftzeit versucht wieder in die Gesellschaft zu integrieren: Regelmäßige Besuche bei seinem Bewährungshelfer und Gruppentherapien, Jobsuche und die Renovierung seiner alten Wohnung helfen Georg dabei, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Eines Tages lernt er das Model Charleen kennen, das in seiner Heimatstadt ein Shooting bei einem stadtbekannten Fotografen hat. Als er bei einem Feierabendbier auf diesen Fotografen trifft und beiläufig mitbekommt, wie dieser sein neues Model Charleen beim Shooting behandelt hat, beschließt Georg dem Fotografen eine einmalige Lektion zu erteilen. Mit "Black Fame" haben die Macher den Hauptpreis von Reiff Medien, den Leserpreis des Offenburger Tageblatts und den Zuschauerpreis der Langmatt Filmproduktion gewonnen.
Die Begründung der Jury: "Ruhige, beobachtende Bilder geben den Protagonisten Zeit und Raum – eine großartige Schauspielführung führt in vielen Szenen zu einer beeindruckenden Darstellung der Charaktere, zum Beispiel in den im Film fast für sich stehenden Meetings der Ex-Häftlinge, die, pendelnd zwischen cooler Lakonie und überdrehter Komik, in ihrem rigorosen Scheitern den Glauben an das Leben nicht verlieren: "Black Fame" erzählt vom Nichtaufgeben, auch wenn es für die Menschen außer der Zigarette nicht mehr viel gibt, an dem sie sich festhalten können. Am Ende ist das Zimmer wieder weiß – wie Papier, das neu beschrieben werden will."
Übersicht der Preise bei den "shorts.14":
Mittwoch, 9. April
- Bester Film: "Wenn ich König von Deutschland wäre" (1864 Euro); Volksbank Offenburg: "4 Grad kaltes Wasser" (Gabriel Studerus)
Donnerstag, 10. April
- Beste Dokumentation (1000 Euro); Behring Film & Klotz Media: "F 84.5 - Leben mit Asperger-Syndrom" (Eva-Maria Kühling)
Freitag, 11. April
- Reiff Medien-Hauptpreis (2000 Euro): "Black Fame" (Chris Sachs)
- Leserpreis des Offenburger Tageblatt (1000 Euro): "Black Fame" (Chris Sachs)
- Animationsfilmpreis - Verein der Freunde und Förderer (1000 Euro): "Tengoku" (Jan Vogel)
- VISIONSBOX-Kreativpreis (750 Euro): "Edwin" (Johannes Kässinger)
- Kimmig Entertainment - Kurzspielfilmpreis (1000 Euro): "Dunkelkammer"(Matthias Wissmann)
- Langmatt Filmproduktion - Zuschauerpreis (750 Euro): "Black Fame" (Chris Sachs)
Die neuen "shorts-Awards" aus Edelstahl, die jeder Gewinner als Andenken mit nach Hause nehmen durfte, wurden von der Zimmer Group aus Rheinau gestiftet.