Mit der Idee zu schauen, wie sozial die sozialen Medien wirklich sind, haben die Studenten Julian Wagner, Andreas Zimmermann, Peter Wilhelm und Yannik Grewe im Dezember 2013 ihre Projektarbeit im Studiengang Medien und Informationswesen begonnen - nicht ahnend, dass sie schon wenige Monate später Klick-Millionäre im Web sein würden. Sie wollten soziales Engagement in den sozialen Medien sichtbar machen - dafür organisierten sie verschiedene Aktionen in Offenburg, Emmendingen und Freiburg, sprachen mit Wohnungslosen, die in den Innenstädten bettelten und musizierten.
Eigenen Verein gegründet
Um darauf aufmerksam zu machen, wie einfach eine kleine Hilfsaktion im Alltag sein kann, drehten sie einen kurzen Clip, den sie ins Netz stellten: "Wir haben die Sequenz bewusst gestellt - fürs Web braucht es einfach kurze und aussagekräftige Clips. Mit einer Dokumentation hätten wir nie das erreicht, was wir jetzt haben", sagt Peter Wilhelm. Eigens für ihr Projekt haben sie auch den Verein "Be Japy e.V." gegründet. JAPY - das sind die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen: Julian Wagner, 23, Andreas Zimmermann, 27, Peter Wilhelm, 27, und Yannik Grewe, 23. "Über Facebook sollten die User zu kleinen Spenden aufgefordert werden, und sie sollten dann mehrheitlich entscheiden, wofür die Summen verwendet werden."Nachdem das gestellte Video im Netz und die vier Studenten für einen Radiobeitrag ins fränkische Erlangen gefahren waren, passierte etwas: "Das Video war irgendwie in einem englischsprachigen Videoblog aufgetaucht - und dann über Nacht schon hunderttausendmal geteilt worden." Dann ging's los - heute ist das Video auf YouTube bereits mehr als 16 Millionen Mal gesehen worden, in Spanien und in anderen Ländern haben andere Nutzer Untertitel hinzugefügt oder das Video in ihrer Sprachen nachgedreht.
Großes Medieninteresse
Auf Facebook haben mehr als 120.000 Nutzer "Gefällt mir" für die Idee der vier Offenburger Studenten geklickt. Auch die Bild-Zeitung, heftig.de, bunte.de oder die SWR-Landesschau sind auf die "Be Japy" aufmerksam geworden. "Wir sind von der Entwicklung total überrascht worden - damit hätten wir nie gerechnet", so Peter Wilhelm. Weitermachen wollen sie das Projekt auf jeden Fall - "schließlich sind wir jetzt eine internationale Plattform". Für den 30. August haben sie einen weltweiten "Japy-Day" ausgerufen - mit Aktionen verteilt über den ganzen Globus. "Es fühlt sich so an, als hätten wir zum Geburtstag zwanzig Leute eingeladen und 20.000 Gäste sind gekommen - da mussten wir unsere Bude natürlich erst mal erweitern", berichtet Peter Wilhelm schmunzelnd.
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