Die beiden Rumäniendeutschen Johann und Maria werden Ende des Zweiten Weltkrieges in ein Arbeitslager in die Sowjetunion deportiert. Sie sind 16, als sie ihr Zuhause verlassen müssen. Die Geschichte ihrer Deportation und ihr Leben sind Thema der 45 Minuten langen Sieger-Dokumentation von Stefan Salm (Studiengang <link http: mi.hs-offenburg.de studium bachelor-studiengaenge medien-gestaltung-und-produktion external-link-new-window external link in new>medien.gestaltung und produktion). Vielen Zuschauerinnen und Zuschauern bleiben die Bilder im Gedächtnis, als sie das Kino nach dem Doku-Wettbewerb des Kurzfilmfestivals SHORTS verlassen. Stefan Salm thematisiert die Geschichte der sogenannten Banater Schwaben, auch Donauschwaben genannt, deren Heimat in Rumänien liegt. "Ein kaum bekanntes Stück Zeitgeschichte wird durch die Worte Ihrer Protagonisten erlebbar", begründete Jury-Mitglied Jürgen Flettner, leitender Redakteur der SWR-Dokuserie, die Entscheidung der Jury. "Stefan Salm arbeitet filmsprachlich mit klarer und stilsicherer Kamera." Der Preis für den besten Dokumentarfilm ist mit 1000 Euro dotiert und wird von Behring Film & Klotz Media verliehen. Den mit 750 Euro dotierten Zuschauerpreis, der in diesem Jahr erstmals an allen drei Abenden verliehen wird, stiftete am Doku-Abend der Fachbereich Kultur der Stadt Offenburg und wurde von Leiterin Carmen Lötsch überrreicht. Der Protagonist Johann Salm, der mit dem Filmemacher Stefan Salm verwandt ist, war an dem Doku-Abend auch anwesend und sichtlich gerührt über den Erfolg des Filmes, in dem er die Hauptperson ist.
Fünf Dokumentarfilme hatten es insgesamt in das Filmprogramm des Donnerstagabends geschafft, in "Zwischen Angst und Hoffnung" lässt Julia Schneck Flüchtlingskinder von der Flucht aus ihren Heimatländern erzählen, in "O Ritmo de Fogo" beschreibt Philipp Schatzl den brasilianischen Tanz Forró, in "Geschichte ganz nah - eine Reise zu den Gedenkstätten meiner Heimat" macht sich Daniela Schaffart auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Südbaden, in "Hinten musst du vorne sein" begleitet Janne Strittmatter den Fotografen Oliver Rath.
Mit der Auslobung eines eigenen Preises für Dokumentarfilme wolle man dem Genre einen besonderen Stellenwert einräumen, so Festivalleiter Professor Dr. Heiner Behring - in der Jury saß unter anderen auch Eva-Maria Kühling, die im vergangenen Jahr mit einer Doku über das Asperger-Syndrom den Wettbewerb für sich entschieden hatte. "Das freut mich besonders, dass wir uns in der Jury wiedergesehen haben", sagte Jürgen Flettner, der im vergangenen Jahr den Preis an die junge Filmemacherin übergeben hatte.