Jedes Jahr findet die MCU Car Rally im Rahmen der Messe Embedded World in Nürnberg statt. Jedes Team erhält im Vorfeld einen Bausatz, mit dem es ein autonom fahrendes Auto entwickelt, das möglichst schnell und fehlerfrei eine Rennstrecke durchfahren muss. Diese vom Suzuka International Racing Course in Japan inspirierte Rennbahn ist 67 Meter lang und muss über drei Runden absolviert werden. Für das Ranking wird hierbei die Gesamtzeit gewertet.
Auch ein Team aus der Fakulät M+I ist in diesem Jahr beim Wettbewerb angetreten. Stefano Gampe (MI), Sara Hagos (MI), Janes Heuberger (AI), Mike Kaltenbach (AI) und Lukas Fürderer (AI) aus dem Mikrocontroller-Labor haben ein schlagkräftiges Team gebildet und sind unter der Leitung von Dipl.-Ing. Heinz-Hermann Wielage als „O-Team“ in Nürnberg angetreten.
Die Vorbereitungen für die Rally bestanden zum einen daraus, aus einem Basisbausatz ein möglichst fahrdynamisches Auto zu bauen und die Hardware dem entsprechend zu optimieren; zum anderen die Software für die Steuerung zu programmieren, mit der sich das Auto auf der Strecke alleine zurechtfindet. Auf einer selbst gebauten mobilen Teststrecke konnte bei Probefahrten die Software dahin gehend verfeinert werden, dass das Fahrzeug optimal beschleunigt, vor Kurven rechtzeitig abbremst, unter dem Energie-/Zeit-Aspekt schnellstmöglich unterwegs ist und trotzdem nicht von der Strecke abkommt. Nicht zu vergessen sind auch die Fahralgorithmen, die das Auto sicher um Hindernisse und durch die Schikanen manövrieren.
Nach abschließenden Tests und Optimierungen konnte das O-Team zusammen mit seinem Flitzer die Reise nach Nürnberg antreten. Nachdem am Wettbewerbstag jedes Team noch einmal die Möglichkeit hatte, die Steuersensoren zu kalibrieren, durfte die Rennstrecke über zwei Runden WarmUp getestet werden. Dies war jedoch zunächst ein herber Rückschlag für das O-Team, denn die Streckenverhältnisse hier, insbesondere die Oberflächenbeschaffenheit, unterschied sich sehr von der heimischen Teststrecke in Offenburg. Der Rally-Kurs war wesentlich rutschiger als zunächst angenommen und die Lichtverhältnisse für die Sensorik schwieriger, was dazu führte, dass das Auto in nahezu jeder Kurve von der Strecke abkam. Glücklicherweise hatte eines der anderen Teams einen kleinen Testparcours aufgebaut, den es uns zur Verfügung stellte. Somit konnten wir noch letzte wichtige Anpassungen vornehmen und das Fahrzeug schließlich doch noch für diese Strecke hier renntauglich machen.
Beim Aufruf der Startnummer 24 stieg die Spannung und wir betraten die Strecke zunächst mit gemischten Gefühlen – als das Auto jedoch all unsere Erwartungen übertraf, schöpften wir neue Hoffnung, denn es fuhr überraschend zuverlässig und schnell ins Ziel. Mit nur zwei Fehlern und einer Gesamtzeit von 3:18 Minuten fuhren wir, das O-Team aus Offenburg, auf Platz 11 von insgesamt 30 Teams!
Die überraschend gute Platzierung als totaler Neueinsteiger von „Null“ auf Platz 11 und die vielen gesammelten Erfahrungen über die gesamte Bau- und Wettbewerbsphase hinweg hat uns alle sehr motiviert und wir sind zuversichtlich, im nächsten Jahr mit ausgereifterer Technik und noch raffinierterer Programmierung vielleicht sogar einen Platz auf dem Siegertreppchen zu ergattern.