Die erhabene Perspektive von außen auf den blauen Planeten, die Vorstellung einer fortschreitenden Expansion und Eroberung von Neuland führen in die Irre. Soziale Ungerechtigkeit, Migration, Abschottung und Ausgrenzung, Umweltzerstörung und Klimawandel zeigen, dass Menschen im Anthropozän über nichts erhaben, sondern immer mittendrin sind. Es gibt keine abgeschirmte Weltabgeschiedenheit und kein Außen. Alles Leben ist gebunden an die „Critical Zone“ – die dünne, nur wenige Kilometer dicke luft- und wasserführende Schicht rund um unseren Planeten. Was bedeutet das für unsere Wahrnehmung von Welt, unser Handeln und Zusammenleben?
Die Ausstellung mit dem Titel „Abschied vom Außen“ greift diese Fragen nicht nur theoretisch auf, sondern verwandelt den Kunstverein Freiburg in ein Experimentalsystem für die Suchbewegung nach dem „Terrestrischen“ – ein Begriff des Soziologen Bruno Latour. In Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Philosophinnen und Philosophen sowie Besucherinnen und Besuchern wird der Kunstverein mit Installationen, Performances, Workshops, Konzerten, Filmscreenings zu einem Labor für ästhetische Kollisionen und ungewöhnliche Begegnungen. Im Gegensatz zu allbekannten Katastrophenszenarien des Anthropozän wird auf das kreative Potential der Menschen, ihre Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten fokussiert.
Die Künstlerische Leitung der Ausstellung hat Professor Daniel Fetzner von der Hochschule Offenburg. Dramaturgen sind Martin Dornberg (Philosophie/Medizin), Ephraim Wegner (Sound/Programmierung), Wolfgang Klüppel (Performance), Jürgen Reuß (Literatur) und Adrian Schwartz (U25).
Info: Die Ausstellung „Abschied vom Außen“ ist eine Produktion der Hochschule Offenburg und der künstlerischen Forschungsgruppe mbody e.V. in Kooperation mit dem Kunstverein Freiburg, dem Theater Freiburg, dem Theaterkollektiv Konsortium und Konsorten, dem Theater Marienbad, dem Kommunalen Kino Freiburg, dem Literaturhaus Freiburg, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sowie dem Carl-Schurz-Haus.