Unser Projektteam besteht aus drei MI und einem m.gp Studenten. Gemeinsam haben wir, mit der Unterstützung unseres betreuenden Professors Götz Gruner, die Idee für einen Experimentalfilm entwickelt und produziert.
Der Kurzfilm „Digital Zombie“ beschäftigt sich mit der Frage, was mit uns geschieht, wenn wir die Kontrolle über unseren Medienkonsum verlieren. In unserer digitalisierten Gesellschaft geht die Tendenz dahin, dass wir immer mehr Zeit mit Bildschirmmedien verbringen und uns in virtuellen, also in „unechten“ Lebenswelten bewegen. Obendrein steigt der Konsum an gehaltlosen Medieninhalten, die massenhaft auf uns einwirken, sodass es immer schwieriger wird sich diesen zu entziehen. Hierbei laufen wir Gefahr, den Bezug zu unserer Natur und unserem sozialen Umfeld zu verlieren. Wir isolieren uns, lassen unsere sozialen Kompetenzen verkümmern und mutieren langsam zu „Digitalen Zombies“, die an ihren Smartphones und Tablets hängen, wie an Tröpfen. Mit unserem Experimentalfilm, der die Gestaltungsformen Realfilm und 2-D Animation miteinander kombiniert, überzeichnen wir diese Abhängigkeit und bedienen uns dabei bewusst plakativer Elemente.
Dies ist die Geschichte:
In einem düsteren Zimmer sehen wir einen jungen Mann an einem Schreibtisch sitzen und hektisch in die Tastatur eines Computers einschlagen. Zwei Monitore sowie ein Smartphone und eine Smartwatch fordern abwechselnd seine Aufmerksamkeit ein. Nachrichten und Informationen werden via dieser Medien, in immer kürzeren Abständen, an ihn herangetragen. Der Stresspegel des Protagonisten steigt stetig an, die Verarbeitung all dieser Informationen scheint ihn zunehmend zu überfordern und er bricht schließlich zusammen.
In einem darauffolgenden Traum wird ihm eine düstere Zukunftsvision offenbart, in der er sich selber und andere Menschen, isoliert voneinander, unter Käseglocken wiederfindet. Angeschlossen an eine bedrohlich anmutende Apparatur, wird er von riesigen, am Himmel schwebenden Ballons, durch deren tentakelartige Ausleger, mit gehaltlosen Medien gefüttert. Die Welt, in der er sich befindet, wirkt trist und lebensfeindlich, alles Natürliche ist durch künstliche, digitale Projektionen ersetzt.
Nach dem Erwachen entschließt sich der Protagonist, sich den Bildschirmmedien zu entziehen. Er klappt seinen Laptop zu und begibt sich hinaus in die Natur. Bei einem Spaziergang durch den Wald, spürt er, wie sein Wohlbefinden stetig zunimmt bis er sich plötzlich, beim Streifen einer Baumrinde, verletzt. Von nun an kippt die gelöste Stimmung und der junge Mann stolpert von einem Unglück ins nächste, bis er schließlich einen Hang hinunterstürzt, das Bewusstsein verliert und erst am späten Abend wieder, inmitten weiterer, regungsloser, mutmaßlicher Unfallopfer, zu sich kommt. Er kriecht den Abhang wieder hinauf um sein Handy, welches ihm beim Sturz aus der Hand geflogen war, aus einem Scheißhaufen zu ziehen. Beim Versuch den Notruf zu erreichen signalisiert das Handy einen leeren Akkustand, womit der Film uns in ein offenes Ende entlässt.
Projektteam:
Benjamin Höring, Pascal Albrecht, Aykan Bozkurt, Felix Dages
Projektbetreuung:
Prof. Götz Gruner