Das Projekt Ankou ist ein Kurzfilm im Bereich Animations- und Experimentalfilm. Dieser Film ist dem Genre Fantasy zuzuordenen. Nach dem bretonischen Volksglauben wird jener, der als erstes lebendig auf einem neuen Friedhof begraben worden ist, zum Ankou. Der Ankou ist verdammt auf dem Friedhof umzugehen und die Gräber von Verstorbenen zu bewachen. Er ist eine Art Friedhofswächter und Totengeist, der stellvertretend für die Toten erscheint. Die Seelen Verstorbener sammelt der Ankou ein und begleitet sie auf ihrem Weg in die Unterwelt, wo er sie dem Fährmann überbringt. Der Ankou ist ein Beschützer der Verstorbenen aber ein schlechtes Omen für die Lebenden.
Die Mythologie wurde im experimentellen Stil verfilmt. Dabei arbeiten wir mit Realfilmaufnahmen, Animationselementen und visuellen Effekten, um die Mythologie zu visualisieren. Das Projekt wurde über ungefähr 5 1?2 Monate hinweg durchgeführt. Die Herausforderungen während der Pandemie haben wir als Chance für eine tiefreiche Planung genutzt, da Treffen anfänglich nicht möglich waren und auch eine lange Zeit ein Filmverbot bestand.
Dabei konnten wir den Ablauf in drei Phasen unterteilen: die Projektplanung, die Dreharbeiten und die Postproduktion. Zur Planung gehört unter anderem das Verfassen des Drehbuchs, die Rollenverteilung sowie die Locationsuche. Dafür hatten wir ungefähr vier Monate. Die Dreharbeiten konnten wir aufgrund von der aktuellen Situation erst im August starten. Allerdings wurden sie innerhalb von sechs Tagen abgeschlossen. Danach blieb uns noch ungefähr ein Monat für die Postproduktion.
Der Film beginnt mit dem Opening, welches die Stimmung der Mythe einfängt.
Hierbei wird mit einigen Überblendungen und mit verschiedenem Bild- und Videomaterial gearbeitet. Mit Bild und Text wird die Geschichte unterstützt. Der Schreiber (Protagonist 1) hält eine Sage aus der Bretagne fest. Er stellt sich Ankou als verschleierte Frauengestalt vor, die zwischen den Welten der Lebenden und Toten steht.
Wenn eine verstorbene Person beerdigt wurde, sammelt Ankou die Seele ein, um sie dem Fährmann der Unterwelt zu überbringen. Der Schreiber beginnt die Erzählung und Beobachtungen über Ankou niederzuschreiben. Er hält die Geschichte nicht nur schriftlich, sondern auch zeichnerisch fest. Seine Zeichnungen werden dabei auf dem Pergament lebendig. Seine erste Zeichnung stellt eine junge Frau dar, die lebendig begraben wird. Diese Szenerie beginnt sich aufzulösen und gibt den Blick frei auf die stattgefundenen Ereignisse. Mit einer Schaufel wird Erde aufgeschüttet, die die Sicht zum Himmel verdunkelt. Die nächste Zeichnung stellt die Verwandlung der jungen Frau in Ankou dar. Als nächstes ist zu sehen, wie sie über den Friedhof wandelt und sich zu einem Grab begibt. Sie beugt sich herab und zündet mit einer Handbewegung eine Kerze an. Der Schreiber fährt fort und erzählt die Geschichte weiter. Er zeichnet die Darstellung eines Grabes. Daraufhin sieht man, wie Ankou vertrocknete Blumen auf das Grab legt. Sie holt aus ihrem Umhang eine Laterne hervor. Von dem Grab steigt die Seele des Verstorbenen auf, dieals ein kleines Licht erscheint, während sie das Türchen der Laterne öffnet. Das Licht schwebt hinein und sie macht das Türchen zu, bevor sie sich auf den Weg macht. Ankou läuft durch ein Waldstück zu einem See. Dort lässt sie das Licht frei. Der Schreiber schreibt die letzten Worte und beendet die Geschichte, indem er seine Unterschrift setzt.
Projektteam:
Saskia Marie Schlingensief, Susanne Kapusta, Annika Lacker, Laura Schrepfer
Projektbetreuung:
Prof. Götz Gruner